Elias-Mausoleum, Zentralfriedhof, Wien XI

Baudenkmäler in Österreich

Jüdische Mausoleen am Zentralfriedhof (II)

Wer sich die Mühe macht, die 800 Meter lange Zeremonienallee in der Alten Israelitischen Abteilung des Zentralfriedhofs in voller Länge abzugehen, wird ganz hinten, fast schon beim Tor 11, mit einem echten architektonischen Highlight belohnt: Dem Grabmal des Jacques Menachem Elias (1844-1923), das den Eindruck erweckt, man hätte einen der Gartenpavillons der Alhambra abgetragen und nach Wien versetzt. Vor allem die charakteristischen Zackenbögen der offenen Arkaden und die Kuppel mit dem Sterndekor erinnern frappant an die Architektur des maurischen Spanien.

Nun mag es angesichts der heutigen weltpolitischen Lage bizarr, jedenfalls aber erklärungsbedürftig erscheinen, dass an einem jüdischen Mausoleum ausgerechnet Elemente der islamischen Bautradition verwendet wurden, aber dafür gibt es einen ganz einfachen Grund: Das Elias-Grabmal befindet sich in der sephardischen Abteilung des Friedhofs. Als Sepharden bezeichnet man jene Juden, die im Mittelalter auf der Iberischen Halbinsel lebten, bzw. deren Nachfahren, die sich nach der Vertreibung…

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